Article – Die Berliner U-Bahnen und S-Bahnen sollten mit dem neuen Waffenverbot sicherer werden. Doch nach drei Monaten zieht die Polizei eine gemischte Bilanz. Bei 225 Kontrollen wurden 56 verbotene Gegenstände sichergestellt, darunter 28 Messer und sieben Reizstoffsprays.
Seit Dezember gilt das Verbot an sieben Bahnhöfen und in deren Umgebung. «Die Zahlen zeigen, dass das Problem weiterhin besteht», erklärt Polizeisprecher Martin Halweg. Die Kontrollen konzentrieren sich auf Brennpunkte wie den Alexanderplatz und den Bahnhof Gesundbrunnen. An manchen Abenden wurden bis zu zehn Beamte eingesetzt, um Taschen und Personen zu durchsuchen. Dabei reagierten die meisten Fahrgäste positiv auf die Präsenz der Polizei. Als langjährige Beobachterin des Berliner Nahverkehrs kann ich bestätigen: Die Stimmung an den betroffenen Bahnhöfen hat sich spürbar verändert.
Der Berliner Fahrgastverband sieht das Waffenverbot dennoch kritisch. «Es schafft nur eine Illusion von Sicherheit«, meint Verbandssprecher Jens Wieseke. Die Polizei will die Maßnahme zunächst fortsetzen und später evaluieren. Was bleibt, ist die Frage: Braucht es mehr als Verbote, um das Sicherheitsgefühl der Berlinerinnen und Berliner nachhaltig zu verbessern?