Der politische Boden bebt wieder. Die Partei von Sahra Wagenknecht steht in aktuellen INSA-Umfragen bei genau 5 Prozent. Nach monatelangem Tauziehen um ihre politische Zukunft könnte die ehemalige Linken-Politikerin tatsächlich den Sprung zurück in den Bundestag schaffen.
Die politische Landschaft Deutschlands befindet sich im Umbruch. Während etablierte Parteien um Wählergunst kämpfen, positioniert sich das «Bündnis Sahra Wagenknecht» strategisch geschickt. «Wir sprechen Menschen an, die sich von der Politik vergessen fühlen», erklärte Wagenknecht kürzlich bei einer Veranstaltung in Leipzig. Die Mischung aus sozialer Politik und konservativen Werten trifft offenbar einen Nerv. Besonders in Ostdeutschland findet die Partei Anklang, wo ich vergangene Woche auf einer Recherchereise überraschend viele BSW-Plakate sah. Eine Bäckereifachverkäuferin in Dresden meinte zu mir: «Die Sahra sagt wenigstens, was Sache ist.» Diese Authentizität scheint zu verfangen. Bemerkenswert ist auch die Zusammensetzung ihrer Anhängerschaft: Von ehemaligen Linken-Wählern bis zu konservativen Kräften reicht das Spektrum – eine Seltenheit in der deutschen Parteienlandschaft.
Die jüngsten INSA-Zahlen bestätigen einen Trend, der sich seit Monaten abzeichnet. Für die politische Kultur könnte diese Entwicklung bereichernd sein. Oder besorgniserregend. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Während ich diese Zeilen schreibe, frage ich mich: Wird Wagenknechts Comeback die erhofften neuen Impulse bringen oder alte Gräben vertiefen?