Der Sommer zeigt seine bedrohliche Seite. Seit Tagen kämpfen Feuerwehren in fünf Bundesländern gegen ausgedehnte Waldbrände. Die extreme Trockenheit der letzten Wochen hat den Waldboden in einen gefährlichen Brandherd verwandelt. Überall riecht es nach Rauch, während Hubschrauber über unseren Köpfen kreisen.
Besonders dramatisch ist die Lage in Brandenburg, wo bereits über 100 Hektar Wald in Flammen stehen. Als ich gestern durch Potsdam fuhr, verdunkelte eine riesige Rauchwolke den Himmel. Feuerwehrkommandant Michael Berger erklärte mir: «Die Kombination aus Hitze, Wind und fehlendem Niederschlag schafft perfekte Bedingungen für Flächenbrände. Unsere Teams arbeiten am Limit.» Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Bayern wüten Feuer im Unterholz. Die Behörden warnen eindringlich vor Waldspaziergängen in den betroffenen Gebieten.
Dramatisch ist der steigende Trend: Laut Bundesamt für Naturschutz hat sich die Waldbrandfläche in Deutschland seit 2018 mehr als verdreifacht. Vergangenen Montag erlebte ich selbst, wie schnell es gehen kann, als während meiner Joggingrunde im Stadtwald plötzlich Rauch aufstieg. Ein achtlos weggeworfener Zigarettenstummel hatte trockenes Laub entzündet.
Der Klimawandel macht Deutschland zunehmend zur Waldbrandregion. Experten fordern mehr Prävention und bessere Ausrüstung für die Feuerwehren. Während ich diese Zeilen schreibe, lodern neue Brände auf. Es bleibt die bange Frage: Ist dies unser neuer Sommernormalzustand?