Die S-Bahn-Station Bergfelde lockt Berliner Stadtmenschen ins Grüne. Nur 30 Minuten vom Hauptbahnhof entfernt beginnt ein Wanderweg, der Geschichte und Natur vereint. Rund 15 Kilometer verläuft die Route entlang der ehemaligen Berliner Grenze bis nach Schönfließ, eine Strecke, die jährlich über 5.000 Wanderer anzieht.
Der Weg führt zunächst durch den Forst Schönfließ, wo Schilder auf die deutsche Teilungsgeschichte hinweisen. «Diese Wanderroute ist ein lebendiges Geschichtsbuch», erklärt Förster Markus Weber. «Hier sieht man noch Reste des Kolonnenwegs, auf dem einst Grenzsoldaten patrouillierten.» Im Frühjahr verwandeln Buschwindröschen den Waldboden in einen weißen Teppich – ein Anblick, der mich jedes Jahr aufs Neue begeistert.
Nach etwa zwei Stunden erreicht man den idyllischen Hubertussee. Das klare Wasser lädt im Sommer zum Baden ein. In der nahegelegenen Waldgaststätte «Zum Hubertus» bietet Wirtin Helga Schmidt deftige Brandenburger Küche. «Unsere Wildgerichte sind bei den Wanderern besonders beliebt», verrät sie. Der Rückweg nach Schönfließ führt über sanfte Hügel und bietet Ausblicke bis nach Berlin.
Die S-Bahn-Verbindung macht die Tour auch für Familien und Senioren attraktiv. Der Naturschutzbund Brandenburg empfiehlt festes Schuhwerk und genügend Wasser. Wer die Augen offenhält, entdeckt vielleicht sogar einen der seltenen Seeadler. Diese Wanderung zeigt, wie nah Großstadttrubel und unberührte Natur in Berlin-Brandenburg beieinanderliegen.