Der Sommer naht, und mit ihm kehrt eine alte Sorge zurück: Woher kommt unser Wasser, wenn es wieder monatelang kaum regnet? Ich stehe am Ufer des Mittellandkanals und beobachte den niedrigeren Wasserstand. In Niedersachsen ist das Thema Wasserknappheit längst keine theoretische Zukunftssorge mehr, sondern greifbare Realität.
Die Landesregierung hat reagiert und eine umfassende Wasserstrategie verabschiedet. Sie umfasst 60 Maßnahmen, die bis 2050 unseren Umgang mit der kostbaren Ressource grundlegend verändern sollen. Besonders Landwirtschaft und Industrie – die größten Wasserverbraucher – stehen im Fokus. Umweltminister Christian Meyer betont: «Wir müssen Wasser als knappes Gut verstehen und entsprechend bewirtschaften.«
Letzten Sommer erlebte ich selbst, wie in meinem Kleingarten das Gießwasser rationiert wurde. Ein kleines Unbequemlichkeit im Vergleich zu den Herausforderungen, vor denen Landwirte stehen. Die geplanten Maßnahmen reichen von effizienteren Bewässerungssystemen bis hin zur unterirdischen Speicherung von Regenwasser in Zeiten des Überflusses.
Was mich beruhigt: Die Trinkwasserversorgung für Haushalte gilt als gesichert. Dennoch werden wir alle unsere Gewohnheiten anpassen müssen. Der Klimawandel macht selbst vor unserem regenreichen Bundesland nicht halt. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie wir mit weniger Wasser leben werden.