Der Hochsommer hat Baden-Württemberg fest im Griff. Während ich gestern durch meinen vertrockneten Garten streifte, wurde mir klar: Das kostbare Nass wird knapp. In vielen Gemeinden gelten bereits strenge Wasserentnahmeverbote. Die anhaltende Trockenheit stellt uns alle vor neue Herausforderungen.
Die Regeln für 2024 sind vielerorts deutlich verschärft worden. In über 50 Kommunen im Südwesten ist das Entnehmen von Wasser aus Bächen, Flüssen und Seen komplett untersagt. Selbst das Befüllen privater Swimmingpools wird kritisch gesehen. Besonders betroffen sind Regionen wie der Schwarzwald und der Kraichgau. Die Grundwasserstände sinken bedrohlich. «Wir beobachten seit Jahren eine Verschlechterung der Situation», erklärt Dr. Marta Lehmann vom Umweltministerium. «Was früher Ausnahme war, wird zunehmend zur Regel.»
Letzten Sommer erlebte ich selbst, wie der Dorfbrunnen in meinem Heimatort erstmals seit Jahrzehnten versiegte. Ein Schock für die Älteren. Dabei ist Baden-Württemberg eigentlich wasserreich. Doch Klimawandel und gestiegener Verbrauch verändern die Lage drastisch. Gärten dürfen vielerorts nur noch frühmorgens oder abends bewässert werden. Die Landwirtschaft kämpft mit strengen Auflagen.
Wie wir mit Wasser umgehen, wird zur Charakterfrage unserer Zeit. Die aktuelle Situation ist mehr als eine vorübergehende Dürreperiode. Sie ist Vorbote einer neuen Normalität, auf die wir uns einstellen müssen. Wasserknappheit macht nicht an Gemeindegrenzen halt. Sie verbindet uns alle in einer gemeinsamen Verantwortung.