In der renommierten Staatsbibliothek am Kulturforum sind tausende historische Bücher nach einem schweren Wasserschaden in Gefahr. Vergangenen Dienstag drang Wasser in den südlichen Magazinbereich ein und durchnässte etwa 8.000 Bücher – ein Schock für das kulturelle Gedächtnis unserer Stadt.
«Wir haben sofort ein Notfallteam zusammengestellt, um die wertvollen Bestände zu retten», erklärt Bibliotheksdirektor Achim Bonte. Die betroffenen Werke wurden umgehend in Gefrierräume gebracht, um Schimmelbildung zu verhindern. Die Rettungsaktion läuft auf Hochtouren. Als ich gestern vor Ort war, sah ich zahlreiche Mitarbeiter, die mit Handschuhen vorsichtig die durchnässten Seiten trockneten.
Besonders betroffen sind Werke aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert. Die genaue Schadenshöhe bleibt unklar, doch Experten schätzen die Restaurierungskosten auf mehrere hunderttausend Euro. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat bereits Sondermittel freigegeben.
Der Bibliotheksbetrieb geht trotz des Vorfalls weiter. Die Hauptlesebereiche bleiben geöffnet. Für die Berliner bedeutet dieser Vorfall mehr als nur beschädigte Bücher – hier ist ein Stück unseres kollektiven Wissensschatzes bedroht. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie viele der wertvollen Bände gerettet werden können.