Die gestrige Entschärfung einer amerikanischen Weltkriegsbombe in Köln-Ehrenfeld verlief erfolgreich. Rund 7.800 Menschen mussten vorübergehend ihre Wohnungen verlassen, konnten aber bereits am frühen Abend zurückkehren. Der 250 Kilogramm schwere Blindgänger wurde bei Bauarbeiten an der Venloer Straße entdeckt.
Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes benötigten etwa zwei Stunden für die Entschärfung. Die Stadt Köln hatte einen Evakuierungsradius von 300 Metern festgelegt, was mehrere Wohngebiete und Geschäfte betraf. Eine Notunterkunft in der Gesamtschule Ehrenfeld stand bereit. «Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr, Ordnungsamt und Polizei funktionierte reibungslos», erklärte Einsatzleiter Martin Schmidt. Besonders erfreulich sei die Disziplin der Anwohner gewesen. Viele nutzten die Zeit für Besuche bei Verwandten oder in Cafés der angrenzenden Viertel. Als langjährige Kölner Reporterin habe ich beobachtet, dass die Menschen in der Domstadt solche Evakuierungen mittlerweile mit bemerkenswerter Gelassenheit hinnehmen. Die Kölner Verkehrs-Betriebe meldeten nur minimale Einschränkungen auf den Linien 3 und 4.
Bombenfunde sind in Köln keine Seltenheit. Allein im vergangenen Jahr wurden 25 Blindgänger entschärft. Die Stadt plant nun weitere Voruntersuchungen im Baugebiet. Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankte allen Beteiligten für den reibungslosen Ablauf: «Fast 80 Jahre nach Kriegsende zeigt sich, wie professionell wir mit diesem gefährlichen Erbe umgehen.»