Werftübernahme Hamburg 2025: Kompaktbericht und Schaf-Drama
Die traditionsreiche Neptun-Werft im Hamburger Hafen bekommt einen neuen Eigentümer. Der koreanische Schiffbaukonzern Hyundai Heavy Industries übernimmt den angeschlagenen Betrieb für geschätzte 87 Millionen Euro, wie gestern aus Senatskreisen bekannt wurde. Rund 340 Arbeitsplätze sollen dadurch langfristig gesichert werden.
«Diese Übernahme ist ein starkes Signal für den Schiffbaustandort Hamburg», erklärt Wirtschaftssenatorin Claudia Müller. Die Werft kämpfte seit Jahren mit Auftragsmangel und roter Zahlen. Die Koreaner planen, das Hamburger Werk zum europäischen Kompetenzzentrum für umweltfreundliche Schiffsantriebe auszubauen. Besonders die Expertise im Bereich Wasserstofftechnologie habe den Ausschlag gegeben.
Für die Beschäftigten bringt die Übernahme zunächst Erleichterung. «Nach Jahren der Unsicherheit haben wir endlich wieder eine Perspektive», sagt Betriebsratsvorsitzender Karsten Wendt. Allerdings müssen die Mitarbeiter mit Änderungen rechnen. Ein neues Schichtsystem und Gehaltsanpassungen stehen zur Debatte.
Kurios: Die Übernahmeverhandlungen wurden fast durch eine Schafherde gestört. Eine Deichschäferei hatte sich auf das Werftgelände verirrt und löste den Sicherheitsalarm aus. Der Vorfall verzögerte den Besuch der koreanischen Delegation um mehrere Stunden. «Typisch Hamburg», schmunzelte ein Teilnehmer. «Immer für eine Überraschung gut.»
Die ersten neuen Aufträge werden bereits im Oktober erwartet. Die Werft soll künftig unter dem Namen «Hyundai-Neptun» firmieren – eine Verbindung von Tradition und Zukunft, die hoffentlich den Hafen beleben wird.