Der Himmel weint nicht mehr. Nach den Regentagen trocknen unsere Straßen endlich. Und nicht nur das – Deutschland steuert auf einen extremen Wetterumschwung zu. Die Wetterkarten zeigen es deutlich: Bis zu 36 Grad könnten in den kommenden Tagen auf uns zukommen. Ein klassischer Sommer-Paukenschlag nach wochenlanger Nässe.
Ich stand gestern noch im Nieselregen am Bahnhof, die Pfützen spritzten bei jedem Schritt. Heute blinzle ich in die Sonne. Der Deutsche Wetterdienst bestätigt diese drastische Veränderung. «Wir erleben einen der markantesten Wetterumschwünge der letzten Jahre», erklärt Meteorologe Dr. Karsten Brandt. «Das Hochdruckgebiet ‹Zenobia› schiebt die Regenwolken beiseite und bringt subtropische Luftmassen zu uns.» Besonders im Südwesten und Osten Deutschlands werden die Temperaturen rasant steigen. Wer kann, sollte Ventilatoren entstauben und Sonnencreme bereithalten.
Die plötzliche Hitze hat auch ihre Tücken. Auf den durchweichten Böden droht nun Verdunstungshitze. Meine Zimmerpflanzen haben sich gerade erst vom Gießmarathon erholt, jetzt folgt der Hitzestress. Die extremen Wetterschwankungen werfen Fragen auf. Sind solche Gegensätze das neue Normal? Klimaexperten sehen darin ein typisches Muster des Klimawandels. Vom Regenschirm zur Sonnenbrille – dieser Sommer zeigt sein wechselhaftes Gesicht in Extremen.