Der Ball rollt erneut. Nach dem umstrittenen Spielabbruch zwischen dem Dessau-Roßlauer HV und TuSEM Essen steht nun der Termin für das Wiederholungsspiel fest. Am 11. Dezember werden die Mannschaften in der Anhalt-Arena aufeinandertreffen. Die Partie beginnt um 19 Uhr und verspricht Handball-Dramatik pur.
Als ich vergangene Woche mit Fans sprach, war die Entrüstung noch immer spürbar. «So etwas habe ich in 30 Jahren Handball noch nicht erlebt», erzählte mir ein langjähriger Anhänger. Tatsächlich hatte ein Trillerpfeifen-Vorfall von den Rängen den Spielabschluss verhindert. Bei Gleichstand und nur noch 40 Sekunden auf der Uhr führte ein Pfiff aus dem Publikum zur Verwirrung bei den Spielern und letztlich zum Abbruch.
Das Sportgericht des DHB entschied daraufhin auf Wiederholung. «Wir müssen faire Bedingungen für beide Teams gewährleisten», erklärte DHB-Sprecher Christoph Schröder zur Entscheidung. Bemerkenswert: Das ursprüngliche Spiel wird komplett annulliert – die Teams starten bei null.
Als Kulturbeobachterin fasziniert mich besonders die emotionale Verbindung zwischen Sport und regionaler Identität. Der Dessau-Roßlauer HV ist mehr als ein Verein – er ist Kulturträger einer ganzen Region. Der Handball verbindet Menschen über Generationen hinweg. Wenn am 11. Dezember der Anpfiff ertönt, geht es um mehr als Punkte. Es geht um Sportkultur und ihre Bedeutung für unsere Gemeinschaft.