Die Entscheidung des DHB-Bundesgerichts hat Klarheit gebracht. Das Wiederholungsspiel zwischen Dessau-Roßlauer HV und TuSEM Essen findet am 8. Juli statt. Ein Termin, der für den ASV Hamm-Westfalen den Abstieg besiegeln könnte. Am grünen Tisch wird nun entschieden, was auf dem Spielfeld eigentlich schon geklärt schien.
Die Chronologie der Ereignisse verdeutlicht die Dramatik. Nach einem Schiedsrichterfehler legte Essen Protest ein. Der wurde zunächst abgewiesen, dann jedoch in höherer Instanz angenommen. «Diese Entscheidung entspricht nicht dem sportlichen Gedanken«, kommentiert ASV-Geschäftsführer Michael Lerscht sichtlich enttäuscht. Das ursprüngliche Spiel endete 29:26 für Dessau – ein Ergebnis, das Hamm den Klassenerhalt gesichert hätte.
Nun bleibt dem ASV nur das bange Warten. Gewinnt Essen das Wiederholungsspiel mit mindestens drei Toren Unterschied, steigt Hamm ab. Die Hammenser hatten sich sportlich gerettet, müssen nun aber fürchten, dass ihr Schicksal fern der eigenen Halle entschieden wird. Die Vorbereitung auf die kommende Saison steht unter keinem guten Stern.
Das Handballdrama zeigt die Tücken des Regelwerks. Was auf dem Spielfeld erkämpft wurde, kann am grünen Tisch wieder genommen werden. Für die Handball-Gemeinde in Hamm beginnt eine Zeit der Ungewissheit. Eine Woche nach Saisonende, wenn längst die Urlaubskoffer gepackt sein sollten, entscheidet sich, in welcher Liga der ASV in der kommenden Saison antreten wird.