Der Wind in meinen Haaren, das leichte Schaukeln des Bootes unter mir – die Windjammerparade in Kiel hat wieder einmal mein Herz erobert. Rund 170.000 Menschen säumten gestern die Kieler Förde, um dieses majestätische Spektakel zu erleben. Die Tradition der Kieler Woche zog bei sommerlichem Wetter Besucher aus aller Welt an.
Der dreimastiger Gaffelschoner «No. 5 Elbe» führte die Parade als Begleitschiff stolz an. Mit seinem restaurierten Rumpf glänzte er in der Sonne und erinnerte an die goldene Ära der Segelschifffahrt. Insgesamt 111 historische Segelschiffe, moderne Yachten und Traditionssegler bildeten eine beeindruckende Flotte auf dem glitzernden Wasser der Ostsee.
«Die Windjammerparade ist das maritime Highlight der Kieler Woche und verkörpert unser maritimes Erbe», erklärte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer während der Veranstaltung. Ein Gefühl, das ich nur bestätigen kann. Als gebürtige Kielerin erinnere ich mich noch lebhaft, wie ich als Kind auf den Schultern meines Vaters saß und ehrfürchtig die weißen Segel bestaunte.
Begleitet wurde die Parade von zahlreichen Booten. Darunter befanden sich auch 15 Marine-Einheiten verschiedener Nationen, die der Veranstaltung einen internationalen Charakter verliehen. Vom Aussichtspunkt am Falckensteiner Strand bot sich mir ein atemberaubender Blick auf diese maritime Symphonie.
Die Kieler Woche verbindet Menschen und Kulturen auf einzigartige Weise. Sie ist mehr als ein Segelevent – sie ist ein lebendiges Kulturerbe. Während die letzten Segel am Horizont verschwanden, blieb die Magie dieses Tages in der Luft hängen. Ein Stück maritimer Tradition, das auch in unserer schnelllebigen Zeit nichts von seiner Faszination verloren hat.