Berlins Energiewende nimmt Fahrt auf: Ab heute können Bürgerinnen und Bürger bei der Planung von Windkraftanlagen mitreden. Die Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat die Öffentlichkeitsbeteiligung gestartet. Laut aktuellen Zahlen sind bisher nur sechs Windräder in der Hauptstadt in Betrieb – viel zu wenig für die ambitionierten Klimaziele.
Besonders im Fokus stehen Flächen in Pankow, Spandau und Reinickendorf. Der Flächennutzungsplan soll entsprechend angepasst werden. «Wir brauchen den Ausbau erneuerbarer Energien dringend, um klimaneutral zu werden«, betont Klimaschutzsenatorin Ute Bonde. Der Prozess wird nicht ohne Diskussionen ablaufen. Anwohner in Spandau äußern bereits Bedenken wegen möglicher Lärmbelästigung und Naturschutzfragen.
Als Lokalreporterin habe ich mit vielen Berlinern gesprochen, die grundsätzlich für Windkraft sind – aber eben nicht vor ihrer Haustür. Die sogenannten «Windeignungsgebiete» sollen im Sommer 2024 festgelegt werden. Alle Stellungnahmen können bis Ende März online oder bei den Bezirksämtern eingereicht werden.
Die Debatte zeigt, wie Berlin zwischen Klimazielen und städtischen Besonderheiten balancieren muss. Ob die geplanten 25 Windräder bis 2035 tatsächlich gebaut werden, hängt nicht zuletzt von der Akzeptanz der Berliner ab. Vielleicht wird die Energiewende hier zum echten Bürgerprojekt.