In München bahnt sich ein echter Wintereinbruch zu Weihnachten an. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für die bayerische Landeshauptstadt und Umgebung eine Wetterwarnung herausgegeben. Wir können mit erheblichen Schneefällen und winterlichen Straßenverhältnissen rechnen.
«Die Wetterlage hat sich deutlich verändert», erklärt Klaus Schmid, Meteorologe beim DWD in München. «Nach den milden Temperaturen der letzten Wochen kommt nun ein Kaltlufteinbruch mit Schneefall, der pünktlich zum Fest für eine weiße Weihnacht sorgen könnte.»
Laut den aktuellen Prognosen werden die Temperaturen ab dem 23. Dezember deutlich fallen. Am Heiligabend werden Höchstwerte von nur noch -1 bis 1 Grad erwartet. In der Nacht sinken die Temperaturen auf bis zu -5 Grad. Dabei sollen bis zu 15 Zentimeter Neuschnee fallen, besonders im Süden und Osten der Stadt.
Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat bereits reagiert und zusätzliche Streufahrzeuge bereitgestellt. «Wir bereiten uns auf winterliche Straßenverhältnisse vor und bitten alle Fahrgäste, mehr Zeit für ihre Wege einzuplanen», sagt MVG-Sprecherin Franziska Weber. Die MVG empfiehlt, wenn möglich auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
Auch der Winterdienst der Stadt ist in Alarmbereitschaft. «Unsere 750 Mitarbeiter stehen bereit, um die wichtigsten Verkehrswege freizuhalten», bestätigt Thomas Reiter vom Baureferrat. «Wir beginnen mit den Hauptverkehrsstraßen und arbeiten uns dann zu den Nebenstraßen vor.»
Besonders kritisch könnte die Lage am ersten Weihnachtsfeiertag werden. Der DWD prognostiziert anhaltenden Schneefall bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt. Zusätzlich wird mit böigem Wind gerechnet, der zu Verwehungen führen kann.
Für Winterfans dürfte die Wettervorhersage jedoch ein Grund zur Freude sein. «Ein weißes Weihnachtsfest ist in München selten geworden», erinnert Wetterexperte Schmid. «In den letzten zehn Jahren hatten wir nur zweimal eine geschlossene Schneedecke an Heiligabend.»
Familien mit Kindern können sich auf ideale Rodelbedingungen freuen. Die städtischen Rodelhügel im Luitpoldpark, Westpark und am Olympiaberg werden voraussichtlich gut befahrbar sein. Das Baureferat bittet jedoch, die ausgewiesenen Routen zu nutzen und Rücksicht auf andere Erholungssuchende zu nehmen.
Autofahrer sollten ihre Fahrzeuge winterfest machen und auf Winterreifen umstellen, falls noch nicht geschehen. Die Polizei München warnt: «Bei winterlichen Straßenverhältnissen steigt das Unfallrisiko erheblich. Passen Sie Ihre Geschwindigkeit an und halten Sie mehr Abstand.»
Besonders gefährdet sind Brücken und schattige Straßenabschnitte, wo sich schnell Glatteis bilden kann. «Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, vorsichtig zu fahren und genügend Zeit einzuplanen», sagt Polizeisprecher Martin Kurz.
Auch Hausbesitzer und Mieter sollten sich auf ihre Winterpflichten einstellen. Die Räum- und Streupflicht gilt in München von 7 bis 20 Uhr. Gehwege müssen auf einer Breite von mindestens 1,50 Metern geräumt werden.
Die Stadtwerke München raten zudem, Wasserleitungen in frostgefährdeten Bereichen zu schützen und Außenwasserhähne abzudrehen. «Ein geplatztes Rohr kann erhebliche Schäden verursachen», warnt SWM-Mitarbeiter Stefan Brunner.
Für Obdachlose wird die Kälte besonders gefährlich. Die Stadt München hat ihre Notschlafplätze aufgestockt. «Wir haben zusätzliche Betten in den Unterkünften bereitgestellt», erklärt Sozialdezernentin Dorothee Schiwy. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, den Kältebus zu informieren, wenn sie hilfsbedürftige Menschen im Freien sehen.
Trotz aller Unannehmlichkeiten überwiegt bei vielen Münchnern die Vorfreude auf ein weißes Weihnachtsfest. «Nach den grauen Wochen im November und Dezember ist Schnee genau das, was wir jetzt brauchen», freut sich Anwohnerin Maria Berger aus Schwabing. «Die Stadt sieht einfach viel schöner aus unter einer weißen Decke.»
Die aktuelle Wetterprognose können Bürgerinnen und Bürger jederzeit auf der Website des Deutschen Wetterdienstes abrufen. Die Stadt München informiert zusätzlich über ihre sozialen Medien über die Straßenverhältnisse und den Einsatz der Winterdienste.