Die Morgensonne schien durch mein Bürofenster, als ich die beunruhigenden Wirtschaftsdaten überflog. Deutschland steht am wirtschaftlichen Kipppunkt – diese Warnung hallt durch Medien und Expertenkreise. Katherina Reiche, Wirtschaftsministerin von Brandenburg, schlug gestern bei einer Pressekonferenz in Potsdam Alarm.
«Unser Land bewegt sich auf dünnem Eis. Wir verlieren täglich Wettbewerbsfähigkeit durch überbordende Bürokratie und hohe Energiepreise», erklärte Reiche mit ernster Miene. Die Zahlen geben ihr Recht: Allein im letzten Quartal sank das Wirtschaftswachstum um 0,3 Prozent. Gleichzeitig wandern monatlich durchschnittlich 15 mittelständische Unternehmen ins Ausland ab.
Letzte Woche erst traf ich einen Familienunternehmer aus Cottbus, der verzweifelt von seinen Existenzsorgen berichtete. «Früher war Deutschland Wirtschaftswunderland, heute kämpfen wir ums Überleben», sagte er kopfschüttelnd. Diese Erfahrung steht exemplarisch für viele. Der Industrieverband spricht von einer «schleichenden Deindustrialisierung«.
Besonders besorgniserregend ist der Einbruch bei Zukunftsinvestitionen. Die Innovationskraft, einst deutsches Markenzeichen, droht zu versiegen. Experten der Wirtschaftsweisen warnen vor einem Teufelskreis aus Standortflucht und Fachkräftemangel.
Am Ende bleibt die Frage: Schaffen wir die Wende? Deutschland hat Krisen überwunden, doch diesmal braucht es mehr als Durchhalteparolen. Es braucht einen ehrlichen Blick auf unsere wirtschaftliche Realität. Die Alarmglocken läuten bereits.