In Köln kennt der Wohnungsmarkt nur eine Richtung: steil nach oben. Die neuesten Daten zeigen einen Anstieg der Kaufpreise um satte 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Quadratmeter Wohnfläche kostet jetzt durchschnittlich 5.340 Euro – für viele Kölner ein unerreichbarer Traum.
Die beliebten Veedel sind besonders betroffen. In Sülz oder Lindenthal muss man für eine 80-Quadratmeter-Wohnung mittlerweile über 500.000 Euro hinblättern. Auch die Mieten ziehen weiter an, trotz Mietpreisbremse. «Der Kölner Wohnungsmarkt ist völlig überhitzt», erklärt Hans Meier vom Mieterverein Köln. «Familien mit mittlerem Einkommen werden systematisch aus der Innenstadt verdrängt.»
Bei meinen Gesprächen auf dem Ebertplatz höre ich immer wieder die gleiche Geschichte: Junge Kölner ziehen notgedrungen ins Umland. Die Stadt reagiert mit neuen Bauprojekten in Ehrenfeld und Kalk, doch Experten bezweifeln, dass dies ausreicht. Der kürzlich vorgestellte Wohnraumbedarfsplan sieht 6.000 neue Wohnungen pro Jahr vor.
Die Entwicklung verändert das Gesicht unserer Stadt. Traditionelle Veedel verlieren ihren Charakter, wenn langjährige Bewohner wegziehen müssen. Die Frage bleibt: Wem gehört Köln in Zukunft? Eine Antwort darauf muss die Stadtgesellschaft gemeinsam finden.