Die Wohnungspreise in München haben neue Rekordhöhen erreicht. Eine aktuelle Studie des Münchner Immobilieninstituts zeigt, dass die Preise im ersten Quartal 2024 um 8,3 Prozent gestiegen sind. Damit bleibt die bayerische Landeshauptstadt die teuerste Stadt Deutschlands für Wohnraum.
«Die Lage ist für viele Münchner existenzbedrohend», erklärt Stadtrat Michael Weber. Besonders Familien und Menschen mit mittlerem Einkommen können sich das Leben in der Innenstadt kaum noch leisten. Ein Quadratmeter Wohnfläche kostet durchschnittlich 9.700 Euro im Kauf. Die Mietpreise sind ebenfalls drastisch gestiegen – durchschnittlich 22,50 Euro pro Quadratmeter.
Im Stadtteil Schwabing habe ich selbst beobachtet, wie ganze Wohnblöcke in Luxusapartments umgewandelt werden. Die Menschen, die dort jahrzehntelang wohnten, müssen wegziehen. Soziale Einrichtungen wie die Münchner Tafel berichten von steigender Nachfrage. «Wir sehen immer mehr Menschen, die trotz Vollzeitjob zu uns kommen», sagt Tafel-Leiterin Sandra Müller.
Die Stadt München hat reagiert und plant 8.500 neue Sozialwohnungen bis 2026. Experten bezweifeln jedoch, dass dies ausreicht. Das Münchner Wohnungsamt verzeichnet bereits über 30.000 Bewerber auf der Warteliste für geförderten Wohnraum. Die Wohnungsfrage könnte bei der kommenden Kommunalwahl zum entscheidenden Thema werden.