Der Moment, in dem ein Mensch ohne zu zögern sein Leben für andere riskiert, erschüttert und berührt uns zugleich. So geschehen am Freitagabend in Wolgast, als ein 43-jähriger Mann beim Versuch, einen Ertrinkenden zu retten, selbst tragisch ums Leben kam. Der Vorfall ereignete sich am Stadthafen, wo ein 18-Jähriger ins Wasser gefallen war.
Die Szene entfaltete sich schnell und dramatisch. Der Helfer sprang ohne zu zögern in die Peene, um den jungen Mann zu retten. Doch die Strömung erwies sich als tückischer als gedacht. Während ein weiterer Zeuge den 18-Jährigen sicher ans Ufer bringen konnte, verschwand der mutige 43-Jährige unter der Wasseroberfläche. «In solchen Situationen zählt jede Sekunde. Leider unterschätzen viele die Kraft des Wassers«, erklärt Rettungsschwimmer Markus Keller. Die alarmierten Rettungskräfte konnten den Mann später nur noch leblos bergen.
Was mich besonders bewegt: Ich stand erst kürzlich an diesem Hafen, beobachtete Familien und Touristen, die das sommerliche Wetter genossen. Niemand ahnt in solchen Momenten, wie schnell sich das Blatt wenden kann. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer durch die kleine Stadt an der Ostsee. Ein spontaner Blumenstrauß am Unglücksort zeugt von der Anteilnahme der Gemeinschaft.
Diese selbstlose Tat erinnert uns an den Wert des Miteinanders. Sie zeigt, dass es noch Menschen gibt, die ohne Bedenken für andere eintreten. Gleichzeitig mahnt sie uns, die Gefahren von Gewässern niemals zu unterschätzen. Ein stiller Held, dessen Opfer nicht vergessen werden sollte.