Zaunbau im Görli sorgt für Widerstand bei Anwohnern
Der Görlitzer Park in Kreuzberg steht vor einer radikalen Veränderung. Ab Januar soll eine Umzäunung des beliebten Treffpunkts beginnen. Laut Bezirksamt werden die Bauarbeiten rund 2,5 Millionen Euro kosten. Etwa 60 Prozent der Kreuzberger lehnen den Zaun laut einer lokalen Umfrage ab.
Die Senatsverwaltung begründet die Maßnahme mit steigender Kriminalität und Drogenproblemen im Park. «Wir müssen handeln, um den Park für alle Bürger wieder sicher zu machen», erklärt Innensenatorin Iris Spranger. Die nächtliche Schließung soll zwischen 22 und 6 Uhr erfolgen. Anwohnergruppen organisieren bereits Protestaktionen. Bei meinem Besuch gestern waren zahlreiche selbstgemalte Plakate mit «Görli ohne Zaun» zu sehen.
Die Initiative «Görli für alle» kritisiert die fehlende Bürgerbeteiligung. «Man verbaut Millionen für einen Zaun, statt in soziale Lösungen zu investieren», sagt Sprecher Michael Weber. Das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg steht dem Plan ebenfalls kritisch gegenüber.
Die Stimmung im Kiez ist angespannt. Während einige Anwohner mehr Sicherheit begrüßen, befürchten viele eine Verdrängung der Probleme in umliegende Straßen. Der Zaun könnte zum Symbol für die zunehmende Spaltung des Viertels werden.