Die Nachricht verbreitete sich gestern Abend wie ein Lauffeuer durch Bautzen. Eine junge Artistin stürzte während ihrer Luftnummer im Zirkus Berolina aus mehreren Metern Höhe. Der Unfall ereignete sich vor den Augen des Publikums, darunter viele Kinder. Trotz sofortiger Rettungsmaßnahmen erlag die 33-jährige Akrobatin später ihren Verletzungen.
Der Schock sitzt tief in der sächsischen Stadt. «In 47 Jahren Zirkusgeschichte ist uns so etwas noch nie passiert», erklärte Zirkusdirektor Gino Frank mit tränenerstickter Stimme. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, spricht aber von einem tragischen Unglücksfall ohne Fremdverschulden.
Als ich heute am abgesperrten Zirkuszelt vorbeikam, lagen dort bereits Blumen und Kerzen. Eine Mutter erzählte mir, wie sie ihrer siebenjährigen Tochter den Vorfall erklären musste. Diese Gespräche führen gerade viele Eltern in Bautzen.
Die Anteilnahme in sozialen Netzwerken ist überwältigend. Zirkuskollegen würdigen das Talent und die Leidenschaft der Verstorbenen. Der Zirkus hat alle Vorstellungen abgesagt und bietet psychologische Unterstützung für Augenzeugen an. Dieser tragische Moment erinnert uns an die Zerbrechlichkeit des Lebens, selbst an Orten der Freude und des Staunens.