Morgens halb acht. Mein Kaffee in der einen, mein Handy in der anderen Hand. Eine Nachricht erscheint: Zugunglück in Baden-Württemberg. Sofort denke ich an die Menschen, deren Alltag heute abrupt aus der Bahn geworfen wurde. Bei Schrozberg kollidierten zwei Regionalzüge, mehrere Verletzte wurden gemeldet.
Der Unfall ereignete sich heute auf der eingleisigen Strecke zwischen Crailsheim und Bad Mergentheim. Ein Zug prallte aus noch ungeklärter Ursache auf einen stehenden Regionalzug. «Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und konnten Schlimmeres verhindern», erklärt Einsatzleiter Michael Werner. Glücklicherweise gab es keine Todesopfer. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden sieben Personen leicht verletzt, darunter beide Lokführer. Ich erinnere mich an meine letzte Bahnfahrt letzte Woche – wie selbstverständlich wir täglich darauf vertrauen, sicher anzukommen. Die Bergungsarbeiten laufen auf Hochtouren. Beide Züge wurden erheblich beschädigt, die Strecke bleibt vorerst gesperrt.
Die Deutsche Bahn richtet einen Ersatzverkehr mit Bussen ein. Unfälle wie dieser sind selten auf deutschen Schienen – statistisch gesehen gehört die Bahn zu den sichersten Verkehrsmitteln. Dennoch bleibt ein beklemmendes Gefühl. Während die Ermittlungen zur Unfallursache laufen, denke ich an all die Menschen, die heute mit Schrecken und Sorge auf die Bilder des Unglücks blicken. Wie zerbrechlich unsere täglichen Routinen doch sein können.