Als ich heute Morgen die Bilder aus Biberach sah, stockte mir der Atem. Ein ICE, der majestätisch durch die Landschaft gleiten sollte, liegt teilweise entgleist neben den Schienen. Der Unfall ereignete sich gestern gegen 18:21 Uhr auf der Strecke zwischen Ulm und Friedrichshafen. Die ersten Videos vom Unglücksort zeigen das ganze Ausmaß.
In den sozialen Medien kursieren bereits zahlreiche Aufnahmen. Man sieht den weißen Zug, dessen vordere Wagen aus den Gleisen gesprungen sind. Erstaunlicherweise blieben die 185 Passagiere weitgehend unverletzt. «Es grenzt an ein Wunder, dass wir keine Schwerverletzten zu beklagen haben», erklärte ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber den Medien. Nur acht Personen erlitten leichte Verletzungen.
Ich erinnere mich an meine letzte Bahnfahrt vergangene Woche. Man nimmt die Sicherheit als selbstverständlich hin. Doch solche Ereignisse führen uns die Fragilität unseres Alltags vor Augen. Die Einsatzkräfte reagierten beeindruckend schnell. Mehr als 200 Helfer waren vor Ort, richteten eine Betreuungsstelle ein und versorgten die Betroffenen.
Die Bergungsarbeiten werden noch Tage dauern. Die Deutsche Bahn hat einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Was genau zum Unglück führte, bleibt vorerst unklar. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Solche Momente zeigen, wie wichtig funktionierende Notfallsysteme sind – und wie dankbar wir für jeden Tag ohne solche Schreckensnachrichten sein können.