In Dresden atmen Pendler und Ausflügler auf: Die Zugverbindung zwischen Neustadt und Sebnitz nimmt ab Montag wieder ihren Betrieb auf. Seit Dezember 2023 waren die Züge wegen akuten Personalmangels beim Betreiber Städtebahn Sachsen ausgefallen. Etwa 1.200 Fahrgäste nutzen die Strecke täglich für Arbeitswege oder Freizeitausflüge ins Elbsandsteingebirge.
Die Wiedereröffnung der 30 Kilometer langen Strecke erfolgt nach intensiven Bemühungen des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO). «Wir haben alle Hebel in Bewegung gesetzt, um schnellstmöglich eine Lösung zu finden», erklärt VVO-Sprecher Christian Schlemper. Die Städtebahn konnte durch eine Kooperation mit der Deutschen Bahn zusätzliches Fahrpersonal gewinnen. Bemerkenswert ist die Solidarität unter den Eisenbahnern, die Sonderschichten übernehmen, um den Betrieb zu sichern.
Für Pendler wie Karin Weber aus Ulbersdorf bedeutet dies eine enorme Erleichterung. «Die letzten Monate waren eine Zumutung. Mit dem Bus brauchte ich fast doppelt so lange zur Arbeit.» Auch Tourismusbetriebe in der Sächsischen Schweiz profitieren von der Wiederaufnahme. Besonders die malerische Strecke durch das Sebnitztal gilt als Geheimtipp unter Eisenbahnfans.
Der VVO plant nun, die Zuverlässigkeit langfristig zu sichern. Ab 2025 soll ein neuer Betreiber die Strecke übernehmen. Wer in Dresden den Nahverkehr nutzt, weiß: Diese Verbindung ist mehr als nur eine Bahnlinie – sie ist die Lebensader für die kleinen Orte entlang der Strecke.