Artikel – Die Olympia-Idee nimmt in München wieder Fahrt auf. Oberbürgermeister Dieter Reiter und Ministerpräsident Markus Söder setzen sich gemeinsam für eine Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2036 ein. Nach zwei gescheiterten Winterspiele-Anläufen könnte München nun zur Sommerstadt werden. Etwa 80 Prozent der benötigten Sportstätten existieren bereits aus den Spielen von 1972.
«München hat das Zeug für Olympia«, betont Söder bei einem gemeinsamen Pressetermin im Olympiapark. Die Landeshauptstadt biete beste Voraussetzungen für nachhaltige Spiele. Reiter ergänzt: «Wir denken an kompakte Spiele mit kurzen Wegen und maximaler Nutzung vorhandener Infrastruktur.» Die beiden Politiker überwinden damit parteipolitische Grenzen. Experten sehen darin ein starkes Signal.
Die Bewerbung soll umweltfreundlich und kostenbewusst gestaltet werden. Als ich durch den Olympiapark spazierte, war spürbar: Die Menschen hier verbinden mit dem Ort positive Erinnerungen. Allerdings gibt es auch kritische Stimmen aus Umweltverbänden, die vor zusätzlichem Flächenverbrauch warnen.
Die endgültige Entscheidung über eine Bewerbung steht noch aus. Zunächst sollen Bürger bei Informationsveranstaltungen einbezogen werden. Ob München tatsächlich olympisch wird, hängt nicht zuletzt von der Unterstützung der Bevölkerung ab. Die Spiele könnten eine zweite Chance sein, das weltoffene Gesicht der Stadt zu zeigen.