In Hamburg können Bürger mit kleinem Geldbeutel jetzt günstiger Solarstrom erzeugen. Der Senat hat ein neues Förderprogramm für Balkonkraftwerke beschlossen, das besonders Geringverdienern zugutekommen soll. Etwa 20 Prozent der Hamburger Haushalte könnten von dieser Maßnahme profitieren, schätzen Experten der Umweltbehörde.
Die Förderung beträgt bis zu 500 Euro pro Anlage und deckt damit einen Großteil der Anschaffungskosten ab. Haushalte mit geringem Einkommen, Sozialleistungsempfänger und Wohngeldberechtigte können die Förderung ab sofort beantragen. «Wir wollen die Energiewende für alle Hamburger ermöglichen, nicht nur für Hausbesitzer», erklärt Umweltsenator Jens Kerstan. Die Nachfrage nach den kleinen Solaranlagen ist bereits jetzt hoch. In meinen Gesprächen mit Mietern aus Barmbek höre ich oft, dass viele die Stromkosten senken wollen.
Der Hamburger Mieterverein begrüßt die Initiative. «Das ist ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung der Energiewende», sagt Vereinsvorsitzende Marielle Eifler. Die Förderung läuft zunächst bis Ende 2025. Interessierte können Anträge online bei der Umweltbehörde stellen. Vor allem in dicht besiedelten Stadtteilen könnte das Programm einen spürbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Für Hamburg bedeutet es einen weiteren Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt – diesmal mit allen Bürgern an Bord.