Im Müngersdorfer Stadion zeigte der 1. FC Köln erneut seine Comeback-Qualitäten. Nach frühem Rückstand erkämpften sich die Geißböcke gegen den VfL Wolfsburg ein 2:2. Die Domstädter bleiben damit im Jahr 2024 weiterhin ungeschlagen – eine bemerkenswerte Serie für den Tabellensiebzehnten.
Der Nachmittag begann für die 50.000 Kölner Fans wie ein Albtraum. Wolfsburgs Jonas Wind nutzte bereits in der 6. Minute eine Unachtsamkeit in der FC-Abwehr. Die Kölner wirkten geschockt, fanden aber langsam ins Spiel. «Wir haben uns nicht aufgegeben, das zeichnet uns aktuell aus», erklärte Trainer Timo Schultz am Spielfeldrand. Seine Mannschaft bewies Moral und kämpfte sich zurück.
Besonders Linton Maina wirbelte über die rechte Seite. Seine Flanken sorgten immer wieder für Gefahr. In der 43. Minute war es dann soweit: Davie Selke köpfte zum verdienten Ausgleich ein. Die Südkurve explodierte förmlich vor Freude. Ich spürte die Erschütterung auf der Pressetribüne.
Nach der Pause schien Wolfsburg wieder die Oberhand zu gewinnen. Lovro Majer traf in der 67. Minute zur erneuten Führung der Gäste. Doch die Kölner bewiesen erneut Kampfgeist. «Dieser Zusammenhalt ist unglaublich», schwärmte Kapitän Florian Kainz. «Die Fans pushen uns bis zur letzten Sekunde.»
Und tatsächlich: In der 89. Minute erlöste Steffen Tigges die Kölner Anhänger. Sein Abstauber nach einem Pfostenschuss von Jan Thielmann bescherte dem FC den wichtigen Punkt. Das Rheinenergiestadion bebte, als hätte der FC gerade die Meisterschaft gewonnen.
Für die Kölner könnte dieser Punkt im Abstiegskampf Gold wert sein. Die Moral stimmt, die Leistungskurve zeigt nach oben. Mit dem vierten ungeschlagenen Spiel in Folge tankt der FC wichtiges Selbstvertrauen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob diese neu entdeckte Widerstandsfähigkeit ausreicht, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.