In Berlin-Mitte sorgt ein brisanter Fund für Aufregung: Eine Weltkriegsbombe wurde gestern in der Spree entdeckt. Rund 7.500 Anwohner müssen heute ihre Wohnungen verlassen. Die 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg liegt im Wasser nahe der Fischerinsel und stellt eine erhebliche Gefahr dar.
Der Kampfmittelräumdienst bereitet die kontrollierte Sprengung für den Nachmittag vor. «Die Lage ist komplex, aber wir haben routinierte Experten vor Ort», erklärt Polizeisprecher Martin Schulze. Betroffen sind Teile der Fischerinsel, des Nikolaiviertels und des Gebiets um den Mühlendamm. Auch mehrere Bürogebäude, Geschäfte und Restaurants bleiben geschlossen. Der Sperrkreis mit 500 Metern Radius wird seit dem Morgen streng kontrolliert. Die BVG hat den Verkehr umgeleitet, die Buslinie 248 fährt eine Ausweichroute.
Als Berliner Reporterin habe ich beobachtet, wie gelassen die meisten Anwohner reagieren. Bombenfunde sind in der Hauptstadt keine Seltenheit – seit 1945 wurden über 7.300 Blindgänger entschärft. Viele Bewohner nutzen die Zeit bei Verwandten oder in den eingerichteten Notunterkünften.
Die Evakuierung soll bis zum späten Abend abgeschlossen sein. Für Berlin bedeutet dieser Fund eine weitere Erinnerung an die historische Last, die im Stadtboden schlummert. Experten schätzen, dass noch Tausende unentdeckte Bomben unter der Hauptstadt liegen – stille Zeugen einer dunklen Vergangenheit.