Der VfL Bochum steckt nach der bitteren 0:2-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf tief in der Krise. Im Ruhrstadion herrschte gestern eisige Stimmung – nicht nur wegen der Temperaturen. Nach sieben Spieltagen steht der Bundesliga-Absteiger mit mageren fünf Punkten auf Relegationsplatz 16. Die Fortuna hingegen klettert durch den verdienten Auswärtssieg ins Mittelfeld der Tabelle.
Der Auftritt der Bochumer war ernüchternd. Kraftlos und ideenlos präsentierte sich das Team von Trainer Peter Zeidler vor heimischer Kulisse. «Wir befinden uns in einer schwierigen Phase, das ist offensichtlich», gestand Kapitän Anthony Losilla nach dem Spiel. «Uns fehlt momentan das Selbstvertrauen, um in entscheidenden Momenten die richtigen Entscheidungen zu treffen.» Besonders die Offensive bereitet Sorgen. Kein einziger gefährlicher Torschuss spiegelte die aktuelle Harmlosigkeit wider.
Anders die Düsseldorfer: Effizient und abgeklärt nutzten sie die Bochumer Schwächen. Danny Schmidt brachte die Gäste nach einer halben Stunde in Führung. Felix Klaus setzte in der 78. Minute den entscheidenden Treffer zum 2:0-Endstand. An der Seitenlinie beobachtete ich, wie Fortunas Trainer Daniel Thioune seine Spieler immer wieder zu schnellen Umschaltaktionen antrieb. Diese taktische Disziplin machte den Unterschied.
Die Stimmung im Ruhrstadion kippte mit dem zweiten Gegentor endgültig. Pfiffe und «Zeidler raus»-Rufe hallten durch die Arena. Für Bochum wird die Luft dünner. Das kommende Auswärtsspiel in Karlsruhe könnte bereits richtungsweisend sein. Die Fortuna hingegen kann aufatmen und den Blick wieder nach oben richten. Der Fußball zeigt wieder einmal: Zwischen Krise und Aufschwung liegen manchmal nur neunzig Minuten.