In der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt Düsseldorfs setzte sich Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) mit 56,9 Prozent gegen Herausforderin Clara Gerlach (Grüne) durch. Das Ergebnis vom Sonntag zeigt deutliche Unterschiede zwischen den 50 Stadtteilen der Landeshauptstadt. Besonders in den wohlhabenden Gebieten konnte Keller punkten.
In Lohausen erreichte der CDU-Kandidat mit 78,9 Prozent sein bestes Ergebnis. Auch in Niederkassel und Ludenberg überzeugte er mehr als drei Viertel der Wähler. «Die Bürger honorieren unsere solide Politik der vergangenen Jahre», erklärte Keller bei seiner Siegesrede im Rathaus. Gerlach hingegen dominierte in den studentisch geprägten Vierteln wie Bilk und Flingern. In Bilk erhielt sie 56,4 Prozent der Stimmen.
Auffällig war die unterschiedliche Wahlbeteiligung. Während in Grafenberg fast 70 Prozent zur Wahl gingen, beteiligten sich in Garath nur 32 Prozent. Als langjährige Beobachterin der Düsseldorfer Kommunalpolitik überrascht mich diese Spaltung nicht – sie spiegelt die sozialen Gegensätze der Stadt wider.
Die Ergebnisse zeigen eine politisch geteilte Stadt. Während Keller in den bürgerlichen Vierteln am Stadtrand dominierte, konnte Gerlach im Zentrum punkten. Für die kommenden fünf Jahre steht der wiedergewählte OB vor der Herausforderung, diese Gräben zu überwinden. «Ich werde Oberbürgermeister aller Düsseldorfer sein», versprach Keller nach Bekanntgabe der Zahlen.