Der Himmel über Berlin wirkte heute seltsam bedrückt. Fast so, als ahnte er, was in den frühen Morgenstunden geschah. Die Bundesanwaltschaft ließ fünf mutmaßliche Hamas-Helfer festnehmen. In Berlin, Rotterdam und Leipzig klickten die Handschellen.
Die Verdächtigen sollen Waffen für mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Europa beschafft haben. Ein ägyptischer und ein libanesischer Staatsangehöriger gelten als Hauptverdächtige. Sie sitzen bereits in Untersuchungshaft. Die Wohnungsdurchsuchungen brachten zahlreiche Beweismittel zutage. Besonders beunruhigend: Die Gruppe soll schon seit Oktober 2023 aktiv gewesen sein.
«Diese Festnahmen zeigen, dass die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus weiterhin sehr real ist», erklärte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. Ich erinnere mich noch gut an die Anspannung nach dem Hamas-Überfall auf Israel. Auch in Deutschland war die Sorge vor antisemitischen Übergriffen plötzlich allgegenwärtig.
Bei meinem letzten Besuch einer jüdischen Kulturveranstaltung in Kreuzberg standen Polizisten vor dem Eingang. Die Sicherheitskontrollen waren streng. «Wir leben mit dieser Bedrohung», flüsterte mir eine Teilnehmerin zu. «Aber wir leben – das ist unser Widerstand.»
Die jetzt vereitelten Anschlagspläne machen deutlich, wie vernetzt der internationale Terrorismus agiert. Die Ermittlungen laufen weiter. Denn hinter den Festgenommenen stehen vermutlich weitere Netzwerke. Ein beklemmendes Gefühl bleibt. Doch auch die Gewissheit: Unsere Sicherheitsbehörden sind wachsam.