Der herbstliche Wind trägt besorgte Stimmen über die weiten Felder des Alb-Donau-Kreises. In einem Geflügelbetrieb im baden-württembergischen Ehingen hat die Vogelgrippe zugeschlagen. Das gefürchtete Virus H5N1 wurde nachgewiesen, wie das Landratsamt vergangene Woche bestätigte. Eine Nachricht, die Tierhalter in der Region aufschreckt.
«Die Situation ist ernst, aber unter Kontrolle», versichert Dr. Martina Weber vom Veterinäramt. Sofortmaßnahmen wurden eingeleitet. Der betroffene Hof wurde umgehend gesperrt, sämtliche Tiere mussten getötet werden. Ein harter Schritt, der Tierhalter und Behörden gleichermaßen belastet. Um den Betrieb wurde eine Schutzzone mit drei Kilometer Radius eingerichtet. Zusätzlich gilt eine Überwachungszone von zehn Kilometern.
Die Vogelgrippe ist kein neues Phänomen. Letzten Winter grassierte sie bereits in mehreren Bundesländern. Doch nun trifft es den Südwesten. Erst vor kurzem stand ich selbst vor einem gesperrten Wanderweg am Baggersee. «Bitte Abstand zu Wildvögeln halten», mahnte ein Schild. Die Gefahr scheint näher als gedacht.
Für Verbraucher besteht laut Robert Koch-Institut keine Gefahr. Eier und Geflügelfleisch können weiterhin bedenkenlos verzehrt werden. Dennoch zeigt der Fall, wie fragil das Gleichgewicht zwischen Mensch, Tier und Natur ist. Während Behörden die Lage überwachen, bleibt die bange Frage: Wie weit wird sich das Virus noch ausbreiten?