Die Nacht, in der der Kaffee verschwand, hat Neuenrade erschüttert. An der Ersten Straße klafft jetzt ein Loch, wo einst der Kaffeeautomat der Firma Schröder hing. Unbekannte haben ihn buchstäblich aus der Wand gerissen.
Diese dreiste Tat ereignete sich in der Nacht zum Montag. Die Polizei geht davon aus, dass mindestens zwei Täter am Werk waren. «Bei einem Automatengewicht von etwa 40 Kilogramm und der massiven Wandverankerung spricht alles für mehrere Personen«, erklärt Kriminalhauptkommissar Werner Beining von der Polizei Märkischer Kreis.
Der Schaden ist beträchtlich. Nicht nur der Automat im Wert von 2.800 Euro ist verschwunden, auch die Hausfassade wurde stark beschädigt. Firmenchef Martin Schröder ist fassungslos: «Wir hatten den Automaten erst vor drei Monaten installiert, als Service für unsere Mitarbeiter und die Nachbarschaft.» Ich selbst habe dort oft meinen Morgenkaffee geholt, wenn ich zu früh für die Redaktion unterwegs war.
Die Polizei sucht jetzt nach Zeugen, die zwischen 1 und 4 Uhr nachts verdächtige Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben. Besonders auffällig: Der Automat hatte ein leuchtend rotes Firmenlogo.
Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum. War es der Wert des Geräts oder der Inhalt der Geldkassette? In Zeiten, in denen selbst Kaffeeautomaten nicht mehr sicher sind, spüre ich eine seltsame Beklommenheit. Manchmal sagt der Diebstahl alltäglicher Dinge mehr über unsere Gesellschaft aus als große Schlagzeilen.
 
							