Der Englische Garten ist plötzlich um eine Attraktion ärmer: Die berühmte Eisbachwelle in München ist seit Dienstagmorgen verschwunden. Hunderte Surfer, die regelmäßig auf der stehenden Welle im Eisbach ihre Künste zeigen, stehen vor dem trockenen Flussbett. Die Stadtwerke München melden einen unerwarteten Wasserabfall von fast 80 Prozent im betroffenen Bereich.
«Wir untersuchen derzeit die genaue Ursache für dieses Phänomen», erklärt Robert Maier, Sprecher der Stadtwerke München. Erste Untersuchungen deuten auf eine Störung im Zulaufsystem hin, möglicherweise durch Treibgut oder einen technischen Defekt. Die Welle, die seit Jahrzehnten Surfer aus aller Welt anzieht, ist für viele Münchner mehr als nur ein Sportplatz – sie ist ein Stück Heimat. Wenn ich an sonnigen Tagen dort vorbeigehe, gehören die Zuschauer und Surfer einfach zum Stadtbild wie der Marienplatz. Besonders problematisch: Die lokale Surfszene befürchtet langfristige Schäden an der natürlichen Formation, die die Welle überhaupt erst ermöglicht.
Die Behörden arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung. «Wir hoffen, den normalen Wasserdurchfluss innerhalb der nächsten 48 Stunden wiederherstellen zu können», versichert Maier. Bis dahin bleibt das Wahrzeichen des urbanen Surfsports in München verschwunden – und hinterlässt eine ungewohnte Leere im Herzen des Englischen Gartens.