Ein fünfjähriges Kind wurde gestern Nachmittag in Berlin-Weißensee von einem Radfahrer angefahren und schwer verletzt. Der Unfall ereignete sich gegen 16:30 Uhr auf einem geteilten Fuß- und Radweg an der Pistoriusstraße. Nach Polizeiangaben flüchtete der Radfahrer vom Unfallort, ohne sich um das verletzte Kind zu kümmern. Laut Verkehrsstatistik haben Unfälle zwischen Radfahrern und Fußgängern in unserem Kiez im letzten Jahr um 15 Prozent zugenommen.
Das Kind erlitt eine Kopfverletzung und wurde von Rettungskräften ins Krankenhaus gebracht, wo es stationär aufgenommen wurde. Augenzeugen beschreiben den flüchtigen Radfahrer als Mann mittleren Alters mit dunkler Kleidung und schwarzem Fahrrad. «Solche Vorfälle nehmen leider zu, besonders auf geteilten Verkehrswegen«, erklärt Verkehrsexpertin Silvia Müller vom ADFC Berlin. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Verkehrsunfallflucht und fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen und sucht dringend nach Zeugen. Als regelmäßige Beobachterin dieser Strecke fällt mir auf, dass gerade an dieser Stelle die Abgrenzung zwischen Rad- und Fußweg oft übersehen wird. Die Bezirksverordnetenversammlung hatte erst kürzlich Maßnahmen zur besseren Trennung der Verkehrswege diskutiert.
Die Anwohnergemeinschaft Weißensee zeigt sich bestürzt über den Vorfall. In den kommenden Wochen soll die Polizeipräsenz im Bereich erhöht werden. Der Fall wirft erneut die Frage auf, wie das Miteinander verschiedener Verkehrsteilnehmer in unseren immer voller werdenden Straßen sicherer gestaltet werden kann.