In Düsseldorfs Stadtteil Urdenbach erschüttert eine Familientragödie die Anwohner. Am Samstagmorgen tötete ein 81-jähriger Mann seine 79-jährige Ehefrau im gemeinsamen Wohnhaus. Laut Polizeistatistik ist es bereits der dritte Fall von häuslicher Gewalt mit Todesfolge in diesem Jahr im südlichen Düsseldorfer Raum.
Der Senior alarmierte nach der Tat selbst den Notruf. «Als unsere Einsatzkräfte eintrafen, öffnete der Tatverdächtige die Tür und ließ sich widerstandslos festnehmen», erklärt Polizeihauptkommissar Werner Krause. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus. Nachbarn zeigten sich fassungslos. «Sie lebten seit über 40 Jahren hier, waren immer freundlich», berichtet eine Anwohnerin sichtlich erschüttert.
Eine Sonderkommission der Kriminalpolizei untersucht nun die Hintergründe. Gerade hier in Urdenbach, wo viele ältere Menschen leben, wirft der Fall Fragen zur Früherkennung von Krisen in Seniorenbeziehungen auf. Die Beratungsstelle für häusliche Gewalt meldet eine Zunahme von Fällen bei älteren Paaren.
Die Staatsanwaltschaft wird in den kommenden Tagen über die Anklageerhebung entscheiden. Derweil organisieren Nachbarn für Dienstag eine Mahnwache. «Wir müssen hinschauen, nicht wegsehen», mahnt Pastorin Ingrid Wieland vom nahegelegenen Gemeindezentrum. Einsamkeit und Überforderung im Alter können ungeahnte Tragödien verursachen.