Die Pläne für die neue Düsseldorfer Oper sorgen für heftige Diskussionen in der Rheinmetropole. Über 300 Bürgerinnen und Bürger kamen zur Infoveranstaltung in der Tonhalle, um ihre Bedenken zum geplanten 36-Meter-Hochbau zu äußern. Der aktuelle Entwurf des Architekturbüros Snøhetta eckt besonders wegen seiner massiven Bauweise an.
«Ein hässlicher Klotz, der nicht ins Stadtbild passt», so die deutlichen Worte einer Anwohnerin aus dem Zooviertel. Viele Düsseldorfer störten sich an der Höhe des Gebäudes und befürchten negative Auswirkungen auf das Stadtbild. Besonders kritisch sehen sie die geplante Lage am Heinrich-Heine-Platz, wo der Neubau historische Gebäude überragen würde. Auch die geschätzten Kosten von 735 Millionen Euro sorgen für Unmut. Als langjährige Beobachterin der Düsseldorfer Kulturszene kann ich bestätigen: Selten hat ein Kulturbauprojekt so viele Emotionen hochkochen lassen. Oberbürgermeister Stephan Keller betonte jedoch die Notwendigkeit des Projekts: «Die aktuelle Oper ist technisch am Ende. Wir brauchen eine zukunftsfähige Lösung.»
Die Stadt plant nun weitere Bürgergespräche und will die Kritik in die Überarbeitung des Konzepts einfließen lassen. Eine endgültige Entscheidung zum Bau steht noch aus. Die hitzige Debatte zeigt einmal mehr, wie leidenschaftlich die Düsseldorfer um die Zukunft ihrer Innenstadt ringen.