Die Nachricht erreichte uns gestern Abend wie ein dunkler Nachklang. Nach dem tragischen Tod seiner Frau und zweier Kinder ist nun auch der Vater der deutschen Familie im Istanbuler Krankenhaus verstorben. Die Familie aus Nordrhein-Westfalen war während ihres Türkei-Urlaubs unter mysteriösen Umständen kollabiert.
Die türkischen Ermittlungsbehörden stehen vor einem Rätsel. Vergiftungserscheinungen deuten auf eine mögliche Lebensmittelvergiftung hin, doch die genauen Umstände bleiben unklar. «Wir untersuchen alle Aspekte dieses Falls mit höchster Priorität», erklärte der leitende Staatsanwalt in Istanbul. Besonders erschütternd: Das dritte Kind der Familie schwebt weiterhin in Lebensgefahr und wird intensivmedizinisch betreut.
Erst letzten Sommer war ich selbst in Istanbul, dieser pulsierenden Metropole zwischen zwei Kontinenten. Die Gastfreundschaft der Menschen dort steht in schmerzlichem Kontrast zu dieser Tragödie. Auf den bunten Basaren und in den kleinen Restaurants spürt man sonst nur die Lebensfreude.
Das Auswärtige Amt bestätigte den Vorfall und steht in engem Kontakt mit den türkischen Behörden. Während die toxikologischen Untersuchungen noch andauern, nehmen Spekulationen zu. In den sozialen Medien verbreiten sich Theorien, während Angehörige um Pietät bitten.
Diese Tragödie erinnert uns daran, wie zerbrechlich das Leben ist – mitten im Urlaub, fernab der Heimat. Die Stadt am Bosporus, sonst Sehnsuchtsort vieler Reisender, wird für eine deutsche Familie nun zum Ort unermesslicher Trauer.