In Hamburgs Kitas herrschen teils alarmierende Zustände, zeigt der aktuelle Prüfbericht der Sozialbehörde. Jede dritte Einrichtung weist Mängel auf – von defekten Spielgeräten bis zu unzureichendem Infektionsschutz. Die Zahl der Beanstandungen ist im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen.
«Wir müssen bei der Qualitätssicherung dringend nachlegen«, erklärt Sozialpädagoge Martin Weiss. Die häufigsten Probleme betreffen die sanitären Anlagen und die Außengelände. Als langjährige Beobachterin der Hamburger Kita-Landschaft fällt mir auf, dass besonders in Stadtteilen wie Wilhelmsburg und Harburg die Mängeldichte höher liegt.
Die Elternvertreterin Claudia Behrens berichtet: «Viele Eltern machen sich Sorgen, wenn ihre Kinder von kaputten Spielgeräten oder kalten Räumen erzählen.» Die Behörde hat bereits ein Sofortprogramm angekündigt. Zwei Millionen Euro sollen in die Behebung der gravierendsten Mängel fließen.
Für die betroffenen Familien bleibt die Situation dennoch belastend. Während politische Lösungen auf sich warten lassen, müssen Kinder in teils mangelhaften Umgebungen betreut werden. Bis zum Herbst sollen alle kritischen Mängel behoben sein – ob das klappt, wird sich zeigen. Hamburg steht vor der Herausforderung, nicht nur Kita-Plätze zu schaffen, sondern auch deren Qualität zu sichern.