Bei MAN in München geht die Angst um: Der Fahrzeughersteller streicht bis 2026 rund 1.300 Stellen am Standort. Der Rotstift trifft vor allem die Verwaltung und Entwicklung. Fast jeder fünfte der 7.000 Arbeitsplätze verschwindet. Betriebsbedingte Kündigungen sind laut Unternehmensführung nicht vorgesehen.
«Diese Nachricht ist ein schwerer Schlag für unsere Region», erklärt Markus Wortmann von der IG Metall. «Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen.» Die Gewerkschaft befürchtet langfristige Folgen für den Industriestandort München. Hintergrund des Stellenabbaus sind Sparpläne des VW-Konzerns, zu dem MAN gehört. Das Unternehmen will in den nächsten Jahren verstärkt auf Elektromobilität setzen. Diese Umstellung erfordere andere Qualifikationen und weniger Personal.
Am Mittwoch herrschte vor dem Werkstor in Allach gedrückte Stimmung. Viele Mitarbeiter sorgen sich um ihre Zukunft. Besonders hart trifft es ältere Beschäftigte, die auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind. Die Stadt München hat bereits Unterstützung zugesagt. Ein Sozialplan soll die schlimmsten Härten abfedern.
Die Entscheidung zeigt, wie der Strukturwandel in der Automobilindustrie auch an München nicht spurlos vorübergeht. Experten rechnen mit weiteren Einschnitten in der Branche. Was heute MAN trifft, könnte morgen andere Traditionsbetriebe ereilen.