Der Generationenkonflikt spitzt sich zu. Bei meinem Morgenspaziergang beobachtete ich gestern eine Gruppe Studierender, die hitzig über ihre Zukunftsaussichten diskutierten. Ihre Sorge: Werden sie später überhaupt eine angemessene Rente bekommen? Das aktuelle ZDF-Politbarometer bestätigt dieses Gefühl – 59 Prozent der Deutschen glauben, die junge Generation wird durch die heutige Rentenpolitik benachteiligt.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Während Rentner aktuell relativ gut versorgt sind, wachsen die Zweifel am langfristigen Funktionieren unseres Rentensystems. «Wir sehen eine gefährliche Schieflage zwischen den Generationen», erklärt Rentenexperte Professor Bernd Meyer im Gespräch. «Die demografische Entwicklung belastet das Umlagesystem zunehmend.» Besonders die Stabilisierung des Rentenniveaus bei gleichzeitig gedeckeltem Beitragssatz erscheint vielen Experten als Quadratur des Kreises. Letzten Monat sprach ich mit meiner Nichte, die gerade ihr Studium abgeschlossen hat. Ihre größte Sorge war nicht der Berufseinstieg, sondern ob sie jemals eine auskömmliche Rente bekommen wird. Diese Verunsicherung teilen viele junge Menschen.
Das Dilemma stellt die Gesellschaft vor fundamentale Fragen. Wie viel Verantwortung trägt eine Generation für die nächste? Können wir diesen wachsenden Konflikt entschärfen? Die aktuelle politische Diskussion zeigt: Die Balance zwischen Generationengerechtigkeit und sozialer Sicherheit wird uns noch lange beschäftigen. Vielleicht brauchen wir einen neuen Gesellschaftsvertrag, der alle Altersgruppen fair behandelt.