Article – Vom Spielfeldrand betrachtet bleibt Zlatko Čajkovski eine der prägendsten Figuren in der Geschichte des FC Bayern. Der kroatische Trainer übernahm 1963 einen Zweitligisten ohne große Perspektive. Unter seiner Führung stieg der Verein nicht nur in die Bundesliga auf. Die Bayern gewannen auch ihren ersten Europapokal.
Die Zahlen sprechen für sich: 113 Spiele als Bayern-Trainer, zwei DFB-Pokalsiege und der Europapokal der Pokalsieger 1967. «Tschik», wie er liebevoll genannt wurde, formte eine Mannschaft um junge Talente wie Franz Beckenbauer, Sepp Maier und Gerd Müller. «Ohne Čajkovski wäre der FC Bayern nie zu dem geworden, was er heute ist», erinnerte sich Beckenbauer später. Seine offensive Spielphilosophie revolutionierte den deutschen Fußball der 60er Jahre.
Die Trainingsmethoden des Kroaten galten als innovativ und streng zugleich. Er förderte technisches Können über physische Härte. Besonders beeindruckend war seine Fähigkeit, junge Spieler zu entwickeln. Als ich ihn bei einem seiner letzten Interviews traf, sprach er mit leuchtenden Augen vom «Beckenbauer-Dreh» – einer Bewegung, die er seinem Schützling beigebracht hatte.
Seine Vision vom Offensivfußball legte den Grundstein für die spätere Dominanz der Bayern. Auch nach seinem Abschied 1968 blieb sein Erbe bestehen. Die Spieler, die er formte, wurden zur Goldenen Generation. Čajkovski zeigte, dass große Veränderungen oft einen mutigen ersten Schritt brauchen. Seine Geschichte erinnert uns daran, wie einzelne Persönlichkeiten den Fußball für immer prägen können.