Der gestrige Schreckmoment über den Wolken hallt noch nach. Eine Ryanair-Maschine auf dem Weg von Palma de Mallorca nach Baden-Baden geriet in heftige Turbulenzen und musste am Flughafen Memmingen notlanden. Zehn Passagiere wurden dabei verletzt, einige davon schwer.
«Es ging plötzlich bergab, als würde man in einem Aufzug fallen», berichtet Augenzeugin Claudia Meier. Getränke flogen durch die Kabine, Menschen schrien. Besonders beunruhigend: Die Turbulenzen trafen das Flugzeug völlig unvermittelt. Laut Meteorologen häufen sich solche Vorfälle durch klimabedingte Veränderungen der Jetstreams.
Als Vielfliegerin habe ich schon einige unruhige Flüge erlebt. Doch die Angst in den Augen der Crew zeigt mir jedes Mal: Dies ist keine Routinesituation. Der Flughafensprecher von Memmingen bestätigte: «Der Pilot hat professionell reagiert und damit Schlimmeres verhindert.» Die verletzten Passagiere werden in umliegenden Kliniken behandelt.
Die etwa 180 unverletzten Reisenden wurden mit Bussen zu ihrem eigentlichen Zielort gebracht. Ryanair kündigte eine gründliche Untersuchung des Vorfalls an. Solche Zwischenfälle führen uns vor Augen, wie schnell aus Alltäglichem Außergewöhnliches werden kann. Und wie wichtig in solchen Momenten das angeschnallte Sitzen bleibt – selbst wenn die Anschnallzeichen erloschen sind.