Am heutigen Tag der Organspende rückt ein Thema in den Fokus, das oft im Alltag verdrängt wird. In Deutschland warten über 8.400 Menschen auf ein Spenderorgan. Die Zahlen sind erschütternd, denn täglich sterben etwa drei Patienten auf der Warteliste, wie aktuelle Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation zeigen.
«Eine Organspende bedeutet für schwerkranke Menschen die Chance auf ein neues Leben», betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der Minister spricht von einem «Akt der Menschlichkeit», der mehr Aufmerksamkeit verdient. Auch die Kirchen unterstützen den Aufruf zur Organspende. Der katholische Bischof Georg Bätzing sieht darin «ein Zeichen der Nächstenliebe».
Letzte Woche habe ich mit Thomas gesprochen, der seit fünf Jahren mit einer neuen Niere lebt. «Vor der Transplantation war ich gefangen in meinem Körper», erzählte er mir. «Heute kann ich wieder am Leben teilnehmen.» Seine Dankbarkeit war greifbar.
Die Entscheidungsfindung bleibt jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass man sich überhaupt damit auseinandersetzt. Ein ausgefüllter Organspendeausweis schafft Klarheit – egal ob man zustimmt oder ablehnt. Die Deutschen Bischofskonferenz bietet Informationen zur ethischen Dimension der Organspende.
In einer Gesellschaft, die oft das Individuum in den Mittelpunkt stellt, erinnert der Tag der Organspende an unsere tiefe Verbundenheit. Vielleicht liegt genau darin seine wichtigste Botschaft.