Die Münchner Polizei erschoss gestern eine 31-jährige Frau am Hauptbahnhof, nachdem sie mehrere Passanten mit einem Messer attackierte. Drei Menschen wurden bei dem Vorfall verletzt, einer davon schwer. Laut Polizeipräsidium München ereignete sich der Angriff gegen 16:30 Uhr im belebten Bereich nahe des Ausgangs Arnulfstraße.
Augenzeugen berichten, die Frau habe zunächst wahllos Reisende bedroht, bevor sie auf mehrere Personen einstach. Die alarmierte Polizei traf innerhalb von vier Minuten ein und forderte die Angreiferin mehrfach auf, das Messer niederzulegen. Als die Frau stattdessen auf die Beamten losging, machten diese von der Schusswaffe Gebrauch. «In solchen Situationen müssen unsere Einsatzkräfte in Sekundenbruchteilen entscheiden», erklärte Polizeisprecher Michael Riehlein. Die Hintergründe der Tat bleiben unklar. Die Bahnhofsmission berichtet von zunehmenden Konflikten im Bahnhofsumfeld. Wer täglich am Hauptbahnhof unterwegs ist, bemerkt die angespannte Stimmung seit Monaten.
Der Bereich um den Tatort wurde stundenlang abgesperrt. Zahlreiche Reisende mussten Umwege in Kauf nehmen. Die Kripo München hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen um Hinweise. Bürgermeisterin Verena Weber kündigte an, das Sicherheitskonzept für den Hauptbahnhof zu überprüfen. Der Vorfall wirft erneut Fragen zur Balance zwischen Sicherheit und Freiheit im öffentlichen Raum auf.