Die Bundespolizei am Frankfurter Flughafen nahm gestern einen 57-jährigen Geschäftsmann fest, der seit Monaten mit internationalem Haftbefehl gesucht wurde. Der Mann, der wegen Steuerhinterziehung in Höhe von 1,2 Millionen Euro angeklagt ist, wurde bei der Einreise aus Dubai identifiziert. Jährlich werden am größten deutschen Verkehrsflughafen über 800 gesuchte Personen festgenommen.
Der Beschuldigte hatte offenbar gehofft, unbemerkt einreisen zu können. Die Beamten erkannten ihn jedoch sofort anhand des Fahndungssystems. Bei der Kontrolle seiner Dokumente stellte sich heraus, dass er seit 2022 auf der Flucht war. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft ihm systematischen Betrug vor. «Dieser Fall zeigt, wie eng die internationale Zusammenarbeit bei Wirtschaftsdelikten funktioniert», erklärte Polizeisprecher Michael Krämer.
Als langjährige Beobachterin am Frankfurter Flughafen fällt mir auf, dass immer mehr Wirtschaftskriminelle nach längeren Auslandsaufenthalten gefasst werden. Der Festgenommene wurde inzwischen dem Haftrichter vorgeführt und in die JVA Frankfurt-Preungesheim überstellt. Seine Anwältin kündigte bereits Rechtsmittel an.
Die Festnahme sorgt in Frankfurter Wirtschaftskreisen für Gesprächsstoff. Der Mann war einst angesehenes Mitglied mehrerer Unternehmerverbände. Die Ermittlungen laufen weiter, während die Staatsanwaltschaft prüft, ob weitere Anklagepunkte hinzukommen. Für die Steuerbehörden bedeutet der Fall einen wichtigen Erfolg im Kampf gegen Steuerkriminalität.