In Neuruppin hat gestern ein Spaziergänger für reichlich Aufregung gesorgt. Am Ufer des Ruppiner Sees entdeckte er eine rostige Panzerfaust aus dem Zweiten Weltkrieg. Statt eilig das Weite zu suchen, lud er den gefährlichen Fund in sein Auto und fuhr damit nach Hause. Von dort alarmierte er die Polizei, die sofort einen Großeinsatz startete.
«Solche Funde sind auch 79 Jahre nach Kriegsende keine Seltenheit», erklärt Polizeisprecher Matthias Müller. «Aber bitte niemals anfassen!» Während der Finder die explosive Entdeckung noch transportierte, hätte sie jederzeit detonieren können. Ich erinnere mich an einen ähnlichen Fall in meiner Heimatstadt, als ein Bauarbeiter eine Granate ausgrub und zum Bauhof brachte – die halbe Innenstadt wurde damals gesperrt.
Der Kampfmittelbeseitigungsdienst rückte mit Spezialfahrzeugen an. Die Beamten sperrten vorsorglich das Wohngebiet ab und evakuierten mehrere Nachbarhäuser. Die Experten transportierten die Panzerfaust schließlich zu einem Sprengplatz, wo sie kontrolliert vernichtet wurde. Zum Glück wurde niemand verletzt.
In Brandenburg werden jährlich etwa 500 Tonnen Kampfmittel geborgen. Besonders nach trockenen Sommern kommen durch sinkende Wasserstände und Bodenerosion immer wieder gefährliche Relikte zum Vorschein. Was als harmloser Spaziergang begann, hätte leicht in einer Tragödie enden können. Ein mahnender Gedanke für alle Naturfreunde: Bei verdächtigen Funden immer Abstand halten und sofort die Polizei rufen.