Article – Die neue Plakatkampagne der KölnBäder sorgt für hitzige Diskussionen in der Domstadt. In acht Freibädern wurden Schilder mit der Aufschrift «Nicht anfassen» und «No Touching» aufgestellt. Laut einer Polizeistatistik wurden 2023 insgesamt 12 Fälle sexueller Belästigung in Kölner Schwimmbädern angezeigt.
Die Aktion soll Badegäste für das Thema sexuelle Belästigung sensibilisieren. «Wir wollen ein klares Zeichen setzen, dass übergriffiges Verhalten in unseren Bädern nicht toleriert wird», erklärt Claudia Heckmann, Sprecherin der KölnBäder. Die Kampagne ist Teil eines breiteren Sicherheitskonzepts, das auch verstärkte Präsenz von Sicherheitspersonal vorsieht.
Kritik kommt von der CDU. Der Stadtrat Stephan Pohl bezeichnet die Aktion als «völlig überzogen» und warnt vor Stigmatisierung. Auf Facebook kritisierte er, dass die Plakate den Eindruck erweckten, Kölner Bäder seien unsichere Orte.
Als langjährige Beobachterin der Kölner Bäderlandschaft fällt mir auf, dass die Debatte viel über die aufgeheizte Stimmung in der Stadt verrät. Manche Stammgäste begrüßen die Initiative, andere fühlen sich unter Generalverdacht gestellt.
Die KölnBäder wollen an der Kampagne festhalten. Die Diskussion zeigt, wie schwierig der Spagat zwischen Präventionsarbeit und Alarmismus ist. Letztlich geht es um die Frage, wie öffentliche Räume für alle sicher gestaltet werden können – ohne dabei unnötige Ängste zu schüren.