Der Sommer zeigt sein extremstes Gesicht. In den nächsten Tagen rollt eine Hitzewelle über Deutschland, die selbst langjährige Wetterbeobachter staunen lässt. Aus meinem Bürofenster blicke ich auf Menschen, die mit Wasserbechern bewaffnet durch die flimmernde Mittagshitze eilen. Der Deutsche Wetterdienst warnt: In einigen Regionen könnten die Temperaturen auf bis zu 40 Grad klettern.
Die Hitzewelle trifft uns mit voller Wucht. Besonders im Südwesten und in der Mitte Deutschlands werden Rekordwerte erwartet. «Wir sehen hier ein Extremereignis, das in seiner Intensität besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordert», erklärt Dr. Karsten Brandt, Meteorologe und Geschäftsführer von Donnerwetter.de. In Berlin erlebte ich gestern, wie Trinkwasserstationen spontan in Parks eingerichtet wurden. Menschen teilten Sonnencreme und Ratschläge gleichermaßen. Die Bäder erwarten Rekordbesucherzahlen, während Klimaanlagen vielerorts bereits ausverkauft sind.
Gleichzeitig verschärft die anhaltende Trockenheit die Situation. In einigen Gemeinden wird das Trinkwasser bereits rationiert. Besonders ältere Menschen und Kinder sind gefährdet. «Trinken Sie mindestens drei Liter Wasser täglich und meiden Sie die direkte Mittagssonne», rät das Bundesgesundheitsministerium. Gestern beobachtete ich eine Nachbarschaftsinitiative, die Wasserflaschen an Obdachlose verteilte. In solchen Momenten zeigt sich, dass Hitze nicht nur ein Wetterphänomen ist.
Diese Extremwetterlage wirft Fragen auf. Sie erinnert uns daran, dass der Klimawandel keine ferne Zukunftsvision ist. Er klopft an unsere Fenster, heizt unsere Städte auf und verändert unser Leben – hier und jetzt. Während ich diesen Text schreibe, meldet mein Thermometer 36 Grad. Die neue Normalität? Ein unbehaglicher Gedanke an diesem glühenden Nachmittag.