Die dunkle Seite des digitalen Alltags – WhatsApp-Betrug im Jahr 2024
Gestern erhielt ich wieder eine dieser Nachrichten: «Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Nummer.» Als Journalistin kenne ich diese Masche – doch täglich fallen Menschen darauf herein. WhatsApp ist längst unser digitaler Alltag, doch die Plattform wird zunehmend zum Jagdgrund für Betrüger.
Die aktuelle Betrugsstatistik des BKA zeigt: Allein im letzten Jahr wurden über 40.000 Fälle von Messenger-Betrug registriert. Besonders perfide: Die «Familienmitglied-in-Not»-Masche. Betrüger geben sich als Angehörige aus und bitten um Geld. «Diese Täter nutzen gezielt emotionale Bindungen aus», erklärt Cybersicherheitsexperte Thomas Müller. «Die Nachrichten kommen oft zu ungewöhnlichen Tageszeiten, um rationale Überlegungen zu unterdrücken.»
Eine weitere verbreitete Methode: Fake-Gewinnspiele mit verlockenden Preisen. Klickt man auf den Link, landet man auf täuschend echten Phishing-Seiten. Bei einem Recherche-Experiment für unsere Redaktion stellte ich fest, wie professionell diese Fälschungen mittlerweile sind. Selbst die Corporate Identity bekannter Marken wird nahezu perfekt kopiert.
«Verifiziere immer die Identität über einen anderen Kanal», rät die Verbraucherzentrale. Ein kurzer Anruf bei der alten Nummer kann oft Betrug entlarven. Auch hilft es, Profilbilder genau zu prüfen und niemals überstürzt Geld zu überweisen.
Unsere digitale Welt verlangt Wachsamkeit. Während wir auf Knopfdruck mit der ganzen Welt verbunden sind, müssen wir zunehmend zwischen echten Kontakten und digitalen Wölfen im Schafspelz unterscheiden. Eine Fähigkeit, die leider immer wichtiger wird.